Artikel von Daniel Zellfelder - aktualisiert am 16. September 2012 - veröffentlicht am 5. November 2008

Erfolgreich Selbstportraits aufnehmen

Autor: Daniel Zellfelder

Berühmte Maler wie Dali porträtierten sich ebenso gerne selbst, wie es viele Fotografen noch heute machen. Häufig sehen Selbstportraits nach der Aufnahme aber nicht gerade gut aus. Das liegt oft an unmöglichen Verrenkungen beim Versuch die Kamera weit vor sich zu halten oder an nicht vorhandenen Bildideen.

Videotipp: Tipps vom Pixelcatcher

Vorab gibt es in diesem Video ein paar Fototipps und Anregungen vom Pixelcatcher. Selbstportraits mit der kleinen Digicam gehen also auch! Es muss keine digitale Spiegelreflexkamera sein.

 Ausrüstung zum Fotografieren

Grundsätzlich ist eines bei allen Selbstportraits gleich: Sie müssen es schaffen sich zu fotografieren, während Sie gerade nicht hinter der Kamera stehen.

Das geht entweder, indem Sie die Kamera vor sich halten und den Auslöser drucken, es geht aber auch ein wenig einfacher und bequemer:

Für Selbstportraits sollten Sie grundsätzlich ein Stativ und einen Fernauslöser verwenden. Haben Sie gerade keinen Fernauslöser (Kabel – oder Funk) bei der Hand, dann können Sie auf den Selbstauslöser Ihrer Kamera zurückgreifen. So haben Sie zumindest ein paar Sekunden Zeit wieder auf dem Bild zu sein.

Das Scharfstellen

Eines der Probleme bei Selbstportraits ist das Fokussieren bzw. Scharfstellen des Hauptmotives, also von Ihnen. Sie selbst sind beim Auslösen nicht hinter der Kamera und können somit nicht kontrollieren, ob Sie im Fokus liegen.

Ich verwende um dieses Problem zu umgehen oft folgenden Trick: An der Stelle, an der ich später sitzen oder stehen werden, platziere ich ein Mikrofon- oder Blitzstativ. Dabei versuche ich die Spitze davon ungefähr an die Position zu bringen, an der im Selbstportrait meine Augen sein werden. Anschließend stelle ich in aller Ruhe die Kamera (die auf einem Stativ steht) auf die Spitze des anderen Statives scharf.

Mit ein wenig Fingerspitzengefühl, können Sie so den Fokus sehr genau kontrollieren. Natürlich können Sie z.B. bei modernen Spiegelrelfexkameras auch einen Laptop anschließen, das Sucherbild dort auswerfen und dann via Software scharfstellen… in der Praxis ist mir das allerdings viel zu aufwendig und mit ein wenig Übung ist meine Stativvariante eigentlich schon sehr genau.

Sie können natürlich auch versuchen, ob der Autofokus Ihr Gesicht erwischt und scharf stellt, in den meisten Fällen scheitert dieser Versuch aber.

Bildideen finden!

Das wichtigste ist allerdings auch bei Selbstportraits nicht die Technik, sondern eine gute Bildidee. Hier gilt es Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

  • Wie will ich mich präsentieren? Bei der Arbeit oder privat?
  • Möchte ich mich überhaupt bei einer Tätigkeit zeigen?
  • Habe ich z.B. einen Gegenstand oder ein Kleidungsstück, das fest zu mir gehört?

Solche Fragen sollten Sie sich stellen. Dabei kommt man dann oft schon auf eine Bildidee. Fotografen sieht man beispielsweise oft mit der Kamera in der Hand, während Sie sich in irgendeiner spiegelnden Fläche selbst fotografieren. Ansonsten gibt es viele Möglichkeiten. Je nachdem was Sie gerne machen, können Sie sich beispielsweise vor dem Computer fotografieren, beim Schrauben am Auto, etc…

Wenn es mehr als ein einfaches Selbsportrait sein soll, kann für Sie eventuell mein Artikel „Digitale Doppelgänger“ interessant sein. Hier zeige ich Ihnen, wie Sie und Ihre ganzen Doppelgänger einen Spaziergang im Wald inszenieren können.

Verwendungszweck

Denken Sie außerdem auch an den Verwendungszweck Ihres Selbstportraits! Wozu wollen Sie es verwenden? Wenn Sie es Ihrer Freundin schenken wollen oder als Profilbild für ICQ darf es lockerer sein, als wenn Sie ein Profilbild für Xing machen wollen. Oder wollen Sie es einfach nur aus Spaß am Fotografieren machen? Dann ist alles erlaubt.

Viele Fotos machen

Ganz wichtig ist es auch, dass Sie viele Fotos machen und am besten immer wieder zwischendurch kontrollieren. Oft sind es kleine Details die stören oder einfach nicht zu Ihnen passen. Am Ende wollen Sie ja in der Regel ein Bild erhalten, was Sie portraitiert.

Spielen Sie mit Mimik und Gestik!

Wenn Sie ein von Grund auf fröhlicher Mensch sind, macht es keinen Sinn auszusehen, als hätte man Ihnen gerade eine Todesnachricht übermittelt. Spielen Sie bewusst mit Mimik und Gestik. Sollten Sie darin wenig Übung haben, kann es helfen sich vorher eine Runde „Spiegeltv“ vor dem Badezimmerspiegel zu gönnen.

Inspirationsquellen

Eine wirklich tolle Sammlung von kreativen Selbstportraits hat Daniel Knauer auf „Swabble“ zusammengetragen. Sehr, sehr sehenswert!

Ich hoffe Ihnen ein paar Anregungen gegeben zu haben. Sollten Sie ein schönes Selbstportrait von sich geschossen haben, können Sie es gerne in den Kommentaren vorstellen. Ich freue mich auf Ihr Selbstportrait!

Autor des Artikels: Daniel Zellfelder

Hallo zusammen! Ich bin Jahrgang 1990 und mich fesseln Fotografie, grafische Arbeiten sowie das Erstellen von Webseiten. Neben der Natur fotografiere ich Menschen und Veranstaltungen. Derzeit probiere ich mich an der Konzeptfotografie. Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, habe ich 2006 dieses Onlinemagazin ins Leben gerufen.

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